Ratgeber Halsentzündung
Informationen für Betroffene und AngehörigeEs gibt leider keine Maßnahme der Vorbeugung, mit der man eine Halsentzündung verlässlich verhindern kann. Allerdings machen bestimmte Faktoren eine Erkrankung unwahrscheinlicher. Man sollte Menschen mit einer Halsentzündung meiden oder ihnen nicht zu nahe treten. Auch Menschenmassen sind in der Herbstzeit und Winterzeit eher ungünstig. Rauchen ist zu vermeiden, ebenso das Passivrauchen und der Alkoholgenuss. Eine gesunde und vitaminreiche Ernährung hilft zur Vorbeugung gegen die Halsentzündung. Wenn man bereits eine Halsentzündung hat, sind bestimmte Hausmittel dienlich, z. B. Tee aus Lindenblüten oder heiße Milch mit Honig. Diese wirkt antibakteriell und sorgt dafür, dass die Schwellungen nachlassen. Es gibt Hinweise, die auf einen komplizierteren Verlauf hindeuten.
Wissenswertes zur Halsentzündung
Vorbeugung einer Halsentzündung
Eine Tröpfcheninfektion, die zu einer Halsentzündung führt, ist nicht immer zu vermeiden. Aber man kann versuchen, sich nicht unmittelbar von einer Person mit Halsentzündung anhusten oder anniesen zu lassen. Wenn man weiß, dass ein Bekannter, ein Kollege oder ein Familienmitglied eine Halsentzündung hat, sollte man dieser Person nicht zu nahe treten und verstärkt auf die Hygiene achten. Auch sollte man in der herbstlichen und winterlichen Zeit Räume voller Menschen meiden.
Regelmäßiges Händewaschen wirkt einer Verbreitung der Krankheitserreger der Halsentzündung entgegen. Allerdings sind die Krankheitserreger in der gesamten Luft, die wir atmen, verteilt. Eine hundertprozentige Vorbeugung gegen die Halsentzündung gibt es also nicht.
Wichtig ist eine gesunde Schleimhaut im Rachenraum. Diese erreicht man durch eine gesunde Lebensweise ohne aktives und passives Rauchen, ohne übermäßigen Alkoholgenuss. Auch die Ernährung sollte vitaminreich und ausgewogen sein, um die Abwehrkräfte zu stärken. Ungewohnt lautes Sprechen oder Rufen ist ungünstig. Regelmäßiges Spazierengehen an frischer Luft ist gut für das Immunsystem. Es ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen, dass regelmäßiges Gurgeln bzw. Mundspülen und Lutschpastillen prophylaktisch (vorbeugend) gegen eine Halsentzündung wirken.
Hausmittel und Maßnahmen bei einer Halsentzündung
Folgende Hausmittel und Maßnahmen können bei einer Halsentzündung unterstützend wirken:
- heiße Milch mit Honig – dieses Rezept wirkt gegen die Bakterien der Halsentzündung und auch abschwellend
- viel trinken (so werden die Keime fortgespült und in ihrer Zahl reduziert)
- Ruhepausen einlegen und die Halsentzündung mit Bettruhe auskurieren
- Rauchen und Passivrauchen einstellen
- für ausreichend feuchte Raumluft sorgen
- Halswickel anlegen
- heiße Zitrone trinken
- Dampfbäder nehmen (z. B. mit Salbei)
- Stress vermeiden
- Tee trinken, z. B. Lindenblütentee wirkt schmerzlindernd
- anstrengender Sport ist bei einer Erkrankung mit Halsentzündung eher ungünstig.
Hinweise auf eine schwerere Erkrankung
Wenn man nur eine Halsentzündung hat, klingt diese in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab. Es gibt aber Hinweise auf einen komplizierteren Verlauf:
- extreme, schlimmere oder wiederkehrende Schluckbeschwerden
- unklare Gewichtsabnahme
- sehr starke Schmerzen, die zunehmen oder immer wiederkehren
- Geschwüre im Mund- und Rachenraum
- erhebliche Mattheit, Müdigkeit und Krankheitsgefühl
- Benommenheit, Schwindel
- sehr hohes Fieber (anhaltend oder wiederkehrend)
- starker Husten
- Atemnot oder Pfeifgeräusch bei der Atmung
- starke Schmerzen im Bauch
- wiederkehrendes Erbrechen
- Ausschlag auf der Haut
- schmerzhaft vergrößerte Lymphknoten
- Beschwerden bei schwereren Krankheitsausbrüchen in der Umgebung
- früheres rheumatisches Fieber
- Immunschwäche durch andere Erkrankungen oder durch eine bestimmte Therapie
Fedor Singer
Die Therapie einer Halsentzündung ist meist auf die Symptome beschränkt. Man sollte mit speziellen Lösungen oder Salzwasser gurgeln. Lutschbonbons sind auch geeignet. Der Patient sollte viel trinken und mit Salbei- oder Kamillentee inhalieren. Eine Halsentzündung muss mit Ruhe auskuriert werden. Auf das Rauchen und den Genuss von Alkohol und scharf gewürzten Nahrungsmitteln sollte man besser verzichten. Bei einer schwerwiegenden bakteriellen Infektion kann man mit Antibiotika gegensteuern. Sie verkürzen die Krankheitsdauer und mildern Komplikationen. Medikamente gegen Fieber oder Schmerzen können angezeigt sein. Wenn die Halsentzündung vermehrt auftritt und jedes Mal eine Mandelentzündung die Ursache ist, sollten die Mandeln entfernt werden.
Die Halsentzündung wird auch Pharyngitis oder Rachenentzündung genannt. Bei einer Halsentzündung bekommt der Patient Halsschmerzen, Beschwerden beim Schlucken, Fieber, Kratzen im Hals und das sog. Fremdkörpergefühl. Die Ursache ist in ca. 60 bis 80 % der Fälle eine Infektion mit Viren. Es kommen aber auch Bakterien oder chemische Reizungen als Auslöser infrage. Bei einer Infektion mit Bakterien sind die Symptome meist stärker ausgeprägt. Die Halsentzündung wird über die Tröpfcheninfektion übertragen, d. h. über Speichel oder Sekret beim Niesen oder Husten. Die Halsentzündung kann zusammen mit einer Entzündung der Mandeln oder als Folge einer Entzündung der Nasennebenhöhlen auftreten. Diphterie und das Pfeiffersche Drüsenfieber verursachen ähnliche Symptome wie die Halsentzündung.
Die Diagnose einer Halsentzündung wird vom behandelnden Arzt hautsächlich durch eine körperliche Untersuchung gestellt. Hierfür schaut er in den Rachen des Patienten, um nach Schwellungen, Rötungen, eitrigen Vorwölbungen (Stippchen) zu suchen. Er wird den Patienten nach den typischen Symptomen fragen. Zu diesen zählen Fieber, Husten, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kratzen oder Schmerzen im Hals und Beschwerden beim Schlucken. Auch eine Untersuchung des Blutes kann sinnvoll sein. Es wird z. B. die Geschwindigkeit der Blutkörperchensenkung geprüft oder ein Blutbild gemacht. Die Lymphknoten im Kieferwinkel sollten untersucht werden. Sie könnten vergrößert sein. Ein Ziel der Diagnose ist es, einen etwaigen gefährlichen Verlauf der Krankheit zu verhindern.